Allgemeine Vorstellung der Fraternité en Irak

 

1) Wer sind wir?

„Fraternité en Irak“ (Brüderlichkeit im Irak) ist eine französische Nichtregierungsorganisation (NGO), die 2011 gegründet wurde, mit dem Ziel, religiöse Minderheiten (Christen, Jesiden, Kakaîs, Schabaks…), die Opfer von Gewalt werden, zu unterstützen und ihnen zu ermöglichen, in ihrem Land zu bleiben und dort würdevoll zu leben. Seit 2011 reisen die Mitglieder regelmäßig in den Irak um humanitäre Not- als auch langfristige Projekte zu unterstützen, vor allem in den Städten Qaraqosh (die größte christliche Stadt im Irak) und Kirkuk. Die am 10. Juni 2014 gestartete Offensive der Dschihadisten des Islamischen Staates hat „Fraternité en Irak“ dazu gezwungen, seine Projekte neu zu kalibrieren und sich zu verstärken, um den zehntausenden von Flüchtlingen die vom IS vertriebenen Minderheiten zu Hilfe zu kommen.

Der Verein entsendet heute seine Helfer im ganzen irakischen Kurdistan, um der vertriebenen Bevölkerung zu helfen. „Fraternité en Irak“ setzt sich besonders im Bereich der Bildung, der Rückkehr zur Beschäftigung und der Gesundheit ein.

 

2) Die Geschichte von „Fraternité en Irak“

Die Idee zur Gründung der „Fraternité en Irak“ kam 2009 einer Gruppe von Studienfreunden, die sehr von der Situation der irakischen Flüchtlinge in Syrien getroffen waren, von der die Zeitungen zu der Zeit berichteten. Zu dieser Zeit hatten sie nach einer Möglichkeit gesucht, diesen durch die Angst vor Krieg, Terror und Ungewissheit aus ihrer Heimat vertriebenen Menschen zu helfen. Doch das Studium und die Prüfungen mussten beendet werden.

Ende 2010 erinnerte sie das schreckliche Attentat auf die Kathedrale in Bagdad mit 58 Toten und 72 Verletzten an ihr nicht vollendetes Projekt und motiviert sie zu handeln. Der Zufall will es, dass sie in Kontakt mit Monseigneur Louis Sako treten, heutiger chaldäischer Patriarch, damaliger Erzbischof von Kirkuk. Dieser bestätigt sie in Ihren Absichten und lädt sie in seine Diözese ein.

„Fraternité en Irak“ ist geboren. Das Vereinsstatut wurde am 05. Mai 2011 bei der Präfektur der Pariser Polizei eingereicht. Sein Ziel ist es den religiösen Minderheiten im Irak (Christen, Jesiden, Schabaks, Mandäer, Kakaîs) zu helfen, um in ihrem Land bleiben und dort würdevoll leben zu können. Die Aktionen des Vereins drehen sich um zwei Achsen:

  • Ins Landesinnere Iraks vertriebenen Minderheiten helfen, die sich in Notsituationen befinden.
  • Die Integration der Minderheiten dank Projekten die der Mehrheit der Bevölkerung zu Gute kommen wie in den Bereichen Gesundheit und Bildung

Treu diesen Statuten sind die Mitglieder der „Fraternité en Irak“  in den Sommern 2011, 2012 und 2013 in das irakische Kurdistan gereist, um dort ihre Projekte in den Städten Kirkuk und Qaraqosh zu initiieren.

Freundschaften zwischen jungen Franzosen und Irakern wurden geknüpft, bekräftigt über die Aufenthalte im Irak und über das ganze Jahr gepflegt.

Der Schock war umso stärker für Mitglieder der Fraternité en Irak, als im Juni 2014 die Organisation « Islamischer Staat » Mosul einnahm, wo einige der Mitglieder mehrfach waren und danach auch Qaraqosh, wo der Verein mehrere Wochen verbrachte. Freunde riefen mitten in der Nacht auf dem Weg des Exodus an, die bekannten und geliebten Orte in den Händen der Dschihadisten.

Dank der großen Großzügigkeit seiner Spender sowie seiner Kenntnisse der Akteure, hat „Fratenité en Irak“ direkt reagiert. Seit Juni 2014 sind seine Mitglieder bei den Vertriebenen in Erbil, um sie moralisch zu unterstützen. Im August haben sie für zwei Wochen im Flüchtlingslager von Mart Schmouni gelebt und zehntausender aus der Ninive-Ebene Geflohenen Nothilfe geleistet.

Die Mitglieder der „Fraternité en Irak“ verfolgen heute diese Nothilfe genauso wie ihre langfristigen Projekte.

 

3) Die Werte des Vereins

Brüderlichkeit
Einzig mit dem Ansatz der konkreten Brüderlichkeit können wir es schaffen, die Isolation zu durchbrechen und die Schwierigkeiten der Christen und anderer Minderheiten im Irak zu mindern. Die Brüderlichkeit soll es uns ermöglichen, unser Handeln in einer Logik des Teilens und nicht des Gebens zu verankern.

Würde
„Fraternité en Irak“ möchte, im Rahmen seines Möglichkeiten, helfen, dass die religiösen Minderheiten in ihrem Land würdevoll leben können. Hierfür werden Entwicklungsprojekte In den Bereichen Gesundheit und Bildung initiiert. Nothilfe wird für Konfliktopfer geleistet. Zudem wird den religiösen Minderheiten der sie umgebenden Mehrheit zu helfen, um ihre Stellung in der irakischen Gesellschaft zu stärken.

Wahrheit
Über die realisierten Projekte hinaus, ist es die geopferte Zeit, die unbedeutenden Spiele, die in Einfachheit geteilten Essen, die es erlauben, die tiefen und wahren Beziehungen zu unseren irakischen Brüdern zu stärken. Es sind diese persönlichen Kontakte und das gegenseitige Vertrauen, die im Laufe der Jahre entstanden, von denen sich die Handlungen der „Fraternité en Irak“ ableiten.

Diskretion
Um sich nicht an die Stelle der lokalen Strukturen zu setzen, versucht „Fraternité en Irak“ diskret zu handeln und somit weder Schild noch Logo auf den realisierten Projekten anzubringen. Das Handeln von „Fraternité en Irak“ soll vor allem die lokalen Akteure würdigen und ihnen helfen, ihre Rolle in der Gesellschaft einzunehmen.

Achtsamkeit
Der Irak ist ein aufgrund seiner Komplexität anziehendes Land und dennoch besorgniserregend, da es immer noch sehr gefährlich ist. Achtsamkeit dominiert daher für all unser Handeln, um kein Menschenleben in Gefahr zu bringen. Achtsamkeit ist bei allen Etappen der Realisierung eines Projekts notwendig: bei jeder Entscheidung werden die Konsequenzen abgewogen und sichergestellt, dass diese unseren langfristigen Zielen entsprechen.

Treue
Die Projekte und die Aktionen der „Fraternité en Irak“ werden auf lange Frist geleitet, sodass wir dem uns entgegengebrachtem Vertrauen treu bleiben, mit dem wir im Irak empfangen wurden.

Bescheidenheit et Aufmerksamkeit
Bei jeder Rückkehr aus dem Irak, stellen die Mitglieder fest, dass sie in vielerlei Hinsicht viel erhalten haben. Aufmerksam zu sein im Umgang mit den Personen, denen wir begegnen hilft zu verstehen was wir tun. Essentiell ist die persönliche Beziehung mit den Menschen die wir treffen: die Brüderlichkeit.

Verantwortung und Effizienz
„Fraternité en Irak“ legt besonderen Wert auf die Effizienz jedes einzelnen erhaltenen und in den Projekten verwendeten Euros. Daher werden die Spenden ausschließlich für die Projekte vor Ort verwendet. Alle Mitglieder des Vereins sind Ehrenamtliche. Sie bezahlen ihren Flug sowie ihre Spesen selbst.

 

4) Spenden

Die von dem Verein „Fraternité en Irak“ unterstützten Projekte wurden gemäß ihrer humanitären Wichtigkeit ausgewählt, um der Fortbestand der religiösen Minderheiten im Irak zu begünstigen. Die Spenden dienen ausschließlich der Finanzierung der Projekte. Die Reisekosten und Spesen werden von den Vereinsmitgliedern selbst bezahlt.

Um uns eine Spende zukommen zu lassen, können Sie eine Überweisung via Paypal zu tätigen (ein Account ist nicht nötig)


Für weitere Fragen bezüglich der Spenden, bitten wir Sie uns unter nachfolgender Email-Adresse zu kontaktieren: contact@fraternite-en-irak.org. Wir antworten schnellstmöglich.